Schutz vor Schäden durch Blitz und Überspannung
Schutz für Ihre persönlichen Werte
Der Umfang von teuren Anschaffungen im Elektronikbereich hat in den letzten Jahrzehnten enorm zugenommen. Für den Nutzer von elektronischen Geräten gewinnt der Überspannungsschutz immer mehr an Bedeutung. Mit unserer Infobroschüre möchten wir Sie für diesen Schutz sensibilisieren. Selbst wenn Sie sich als Laie in technischen Dingen verstehen, können Sie den folgenden Seiten entnehmen, inwieweit Ihre persönlichen Werte von Schäden durch Überspannung betroffen sein können – unabhängig von direktem Blitzeinschlag und Brandschäden. Denn weit häufiger treten in modernen Haushalten Schäden auf, die durch Blitzentladungen in der Umgebung entstehen. Unnötiger Ärger und Folgekosten, auch verursacht durch Ausfallzeiten, können mit geringem Aufwand vermieden werden. Wir zeigen Ihnen, was Sie für den Schutz Ihrer persönlichen Werte tun können.

Was können Sie tun?
Machen Sie eine kurze Bestandsaufnahme Ihrer persönlichen elektronischen Anschaffungen im Betrieb und zu Hause. So haben Sie einen guten Überblick, für welche Geräte und Anlagen Überspannungsschutzmaßnahmen getroffen werden sollten.
Antennenanlagen
- Kabelanschluss
- Gemeinschaftsantennen/Kopfstation
- Einzelantennen des Mieters Sat.-/terrestrische Antennen
- Antennenverstärker (Breitbandkabel)
- Fernsehgerät
- Video- und DVD-Recorder
- Hi-Fi-Anlage
Telefonanlagen
- Analog
- ISDN-NTBA
- Telefon-/Faxgerät
Gebäudetechnik
- Heizungssteuerung
- Elektroheizung
- Solaranlagensteuerung
- Photovoltaikanlage
Endgeräte
- Personal Computer
- Haushaltsgeräte/Gemeinschaftsgeräte
- Einbruchmeldeanlagen etc.
Welchen Schaden kann ein Blitz verursachen?
Weg des geringsten Widerstands
In der Bundesrepublik Deutschland entladen sich jährlich über 1,5 Millionen Blitze. Auch wenn zwischen der Einschlagstelle und einem Endgerät mehrere Hundert Meter liegen, können noch gefährliche Spannungsspitzen bis zum Endgerät gelangen. Die Blitzenergie sucht ihre eigenen Wege und kennt keine nachbarschaftlichen Grenzen.
Was ist davon betroffen?
Überall dort, wo Elektronik für einen reibungslosen Betrieb sorgt, können durch zu hohe Spannung Schäden an den Endgeräten entstehen. Das gilt sowohl für den computergesteuerten Betrieb, die moderne Landwirtschaft, große Wohneinheiten als auch für Eigenheim und Mietwohnung. Ausfallzeiten, aufwändige Reparaturen und der Verlust wichtiger Aufträge oder Computerdateien (wie Fotos und Dokumente) können die Folge sein.
Wie funktioniert ein Blitzschutzsystem?
Ein zufrieden stellendes Blitzschutzsystem besteht, wenn die zwei Bereiche des äußeren und inneren Blitzschutzes aufeinander abgestimmt sind.
Als äußerer Blitzschutz wird der klassische Blitzableiter bezeichnet. Er ist in der Lage, den Blitz in die Erde abzuleiten und somit die Brandgefahr durch einen direkten Blitzeinschlag zu verhindern.
Nicht alle Gebäude sind mit Blitzableitern ausgestattet. Wichtig sind diese Anlagen besonders für stark exponierte Gebäude oder Höfe. Öffentliche Einrichtungen sind fast immer mit einer Blitzschutzanlage ausgestattet.
Der innere Blitzschutz kümmert sich um den Blitzstrom, den der Blitz in das Gebäude leitet. Die Ausgleichsströme und damit einhergehenden Spannungen können hier sehr hoch sein (bis zu 2.000.000 V). Ein stufenweiser Abbau auf ein geräteverträgliches Maß von 230 V auf der Netzanschlussseite ist erforderlich.
1. Stufe – Grundschutz
Zum Grundschutz gehört ein umfassender Potenzialausgleich. Dazu werden alle metallenen Systeme im Gebäude (z. B. die Heizung) an eine Potenzialausgleichsschiene angeschlossen. Spannungsunterschiede werden so vermieden. Zum Grundschutz gehört ferner die ordnungsgemäße Erdung von terrestrischen Antennen und Sat.-Anlagen. Verfügt das Gebäude über eine äußere Blitzschutzanlage (Blitzableiter),
muss ein Blitzstromableiter eingebaut werden. Denn selbst wenn die Brandgefahr durch einen äußeren Blitzableiter weitestgehend vermieden wird, so muss auch die gefährliche Blitzenergie zur Erde abgeleitet werden, um Personen und elektrische Anlagen zu schützen. Der bevorzugte Einbauort ist direkt hinter dem Hausanschlusskasten. Der Elektrofachmann/Elektriker spricht beim Grundschutz vom Überspannungsschutzgerät Typ 1 (B-Ableiter).
2. Stufe – Anlagenschutz
Hier geht es um die Stromversorgungsunterverteilung im Gebäude. Durch den Einbau eines Überspannungsschutzgerätes im Stromzählerkasten oder in anderen Unterverteilungen werden die elektrischen Restspannungsspitzen bei einem direkten Blitzschlag auf anlagenverträgliche Werte reduziert. Ohne den oben erwähnten Grundschutz wäre dieses Überspannungsschutzgerät vom Typ 2 (C-Ableiter) überfordert.
Viel häufiger als der direkte Blitzeinschlag kommt es jedoch zu Überspannungen durch Blitzeinschläge in der Umgebung, aber auch durch fehlerhafte Schaltvorgänge im Stromnetz, beispielsweise durch Bauarbeiten in der Nachbarschaft. Diese zweite Stufe ist daher ein wichtiges Element im Überspannungsschutz.
3. Stufe – Geräteschutz
Diese letzte Stufe im System verhindert Schäden an empfindlichen elektronischen Einrichtungen, von der Hightech-Stereoanlage über den PC bis zur Telefon- und TV-Anlage. Der Fachmann spricht von Überspannungsschutzgeräten des Typs 3 (D-Ableiter). Diese Kombiableiter leiten Überspannungen, zum Beispiel zwischen dem Computer und dem 230-V- und Telefonnetz, schadlos ab.
Manchmal ist der Hardware-Schaden, beispielsweise am Computer, zu verschmerzen. Aber die Zerstörung der Festplatte mit all den gespeicherten Daten, ob geschäftlich oder privat, ist neben dem wirtschaftlichen Schaden oft auch ein ideeller und persönlicher Verlust. Dafür bietet der Fachhandel steckerfertige Lösungen für die zu schützenden Geräte an.
Lebensqualität erhalten
Von der heimischen Unterhaltungselektronik und im PC gespeicherten Urlaubsfotos über die gefüllte Kühltruhe bis hin zur Spül- und Waschmaschine – der Erhalt Ihrer persönlichen Werte kann durch den Einsatz von weiteren geeigneten Schutzgeräten gewährleistet werden.
Die Fachbetriebe und der Fachhandel bieten passende Lösungen für die unterschiedlichen Anforderungen an. Der VdS-Verlag hat unverbindliche Richtlinien zur Schadenverhütung „Überspannungsschutz in Wohngebäuden“ veröffentlicht. Die Richtlinien informieren den Eigentümer, Mieter und Vermieter darüber, in welchen Fällen ein Überspannungsschutz zu empfehlen ist.

Die Macht der Elemente
So beugen Sie aktiv vor
- Ob Gewitter mit heftigen Niederschlägen und Sturmböen, Orkane, Glatteisregen oder Hagelschlag– Unwetter mit extremen Wettererscheinungen richten jährlich Schäden in Millionenhöhe an.
- Lokale Starkregen setzen ganze Straßenzüge unter Wasser und verursachen durch Rückstau in der Kanalisation erhebliche Schäden an Gebäuden und Hausrat.
- Aber nicht immer tragen Unwetter die Schuld an sogenannten Elementarschäden, auch lang anhaltender Regen und Schneeschmelze können Gewässer über ihre Ufer treten lassen und zu großflächigen Überschwemmungen führen.
- Kräftige Stürme, die in unseren Breitengraden nicht einmal ungewöhnlich sind, verursachen mit orkanartigen Böen vor allem in den Wintermonaten erhebliche Sachschäden.
- Zumeist sind die Schäden an Fahrzeugen oder durch abgeknickte Bäume, zerstörte Dächer, umgestürzte Bauzäune und Strommasten lokal begrenzt.
Überschwemmungsgefahr „Rückstau“
Wie kommt es zum Rückstau?
Die Kommunen dimensionieren aus wirtschaftlichen und technischen Gründen die Größe der Kanalleitungen für die Entwässerungsfunktion im Normalbetrieb. Die Wassermassen wolkenbruchartiger Niederschläge können die Leitungen somit nicht aufnehmen und es kommt zum Rückstau. Dabei werden die großen Wassermengen bis zu der Ebene zurückgedrückt, an der sie wieder austreten können (Rückstauebene). In den meisten Fällen ist dies die Straßenoberfläche.
Dringt das Abwasser zurück in Keller und Wohnräume, ist mit folgenden
Konsequenzen zu rechnen:
- Zerstörter Hausrat
- Angegriffene Bausubstanz mit möglicher Wertminderung der Immobilie
- Entfeuchtungs- und Renovierungsarbeiten
- Gesundheitsrisiken für die Bewohner
Schützen Sie sich vor Schäden!
Rückstausicherungen verhindern das Eindringen von Abwasser.
Um die Folgen von Rückstau zu verhindern, müssen alle Räume unter der Rückstauebene, in denen sich Sanitärobjekte wie Waschbecken, WC-Anlagen, Duschen, Waschmaschinen etc. befinden, vor Wasseraustritt geschützt werden. Je nach örtlicher Gegebenheit kann die Lösung eine Hebeanlage, aber auch ein Rückstauverschluss sein.
Schutz vor Rückstauschäden
Es gibt verschiedene Arten von Rückstausicherungen. Hierzu zählen Rückstauverschlüsse und Hebeanlagen. Der Einbau beider Vorrichtungen hängt
von verschiedenen Faktoren ab.
Rückstauverschlüsse
- Für Räume von untergeordneter Nutzung. Keine Gefährdung von hohen Sachwerten.
- Bei Rückstau muss auf die Benutzung der Ablaufstellen verzichtet werden können.
- Wird ein WC entwässert, muss oberhalb der Rückstauebene ein weiteres WC zur Verfügung stehen.
- Die Abflussleitung muss natürliches Gefälle zum öffentlichen Kanal haben.
- Rückstauverschlüsse gibt es als Einzelsicherung, wie ein Bodenablauf oder Siphon, oder als Sammelsicherung zum Einbau in die Grundleitung.
Hebeanlagen
Was jedoch, wenn Sie in einer Souterrainwohnung leben, die Waschküche oder den Heizungsraum nutzen müssen und kein Gefälle zum Kanal besteht?
- Hier sind Hebeanlagen erforderlich, die das anfallende Abwasser über die Rückstauebene in den Abwasserkanal pumpen.
- Besonders wichtig ist der richtige Einbauort der Rückstausicherung. Nur Ablaufstellen, die unterhalb der Rückstauebene liegen, müssen gesichert werden.
- Der nicht fachgerechte Einbau einer Rückstausicherung kann zu fatalen Folgen führen. Lassen Sie sich deshalb vor dem Einbau einer Rückstausicherung von einem Sanitärfachbetrieb beraten.
Kommunen haften grundsätzlich nicht für Schäden durch Rückstau. Maßgebend ist meist die Entwässerungssatzung der Kommune. Als Grundstückseigentümer sind Sie deshalb verpflichtet, geeignete Vorkehrungen gegen Rückstauschäden zu treffen.
Überschwemmungen aufgrund von Hochwasser
Hochwasser gehören zu den seltenen Naturereignissen, die aufgrund von lang anhaltenden starken Niederschlägen oder Schneeschmelze entstehen. Auch wenn der Hochwasserschutz in der Verantwortung staatlicher und kommunaler Stellen liegt, die private Schadenvorsorge liegt in Ihrer Hand. So kann sich eine angepasste Nutzung der Kellerräume in überschwemmungsgefährdeten Gebieten für Sie schadenmindernd auswirken.
- Ist das Gebäude überschwemmungsgefährdet, sollten Sie die komplette Haustechnik oberhalb des Hochwassergefahrenbereichs planen und möglichst auf hochwertig ausgebaute Wohn- und Nutzräume verzichten.
- Schwellen oder Aufkantungen bieten bei besonderen Wetterlagen keinen ausreichenden Schutz vor einflutendem Oberflächenwasser.
Überschwemmungsgefahr und Umweltschutz – Lagerung von Heizöl
Wassergefährdende Stoffe wie Heizöl stellen bei Hochwasser ein besonderes Risiko für die Umwelt dar. Die Lagerung wassergefährdender Stoffe unterliegt deshalb in Überschwemmungsgebieten besonderen gesetzlichen Anforderungen.
- Dringt Wasser in ein Gebäude ein und sind die Heizöllagerbehälter nicht entsprechend gesichert, können sie aufschwimmen, umkippen und es können Rohrleitungen abgetrennt werden. Schlimmstenfalls werden die Behälter durch den Wasserdruck zerstört oder undicht.
- Grundsätzlich sollte auf eine Heizöllagerung in Überschwemmungsgebieten so weit wie möglich verzichtet werden, da eine Sicherung des Heizöltanks für einen Hochwasserfall sehr aufwändig und teuer ist.
Wichtige Informationen zur Lagerung von Heizöl in hochwassergefährdeten Gebieten erhalten Sie bei Ihrem Fachbetrieb!
Sturm – eine Gefahr für Ihr Gebäude
Stürme zählen zu den unabwendbaren Naturereignissen. Mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h richten Stürme auch in Deutschland verheerende Schäden an.
- Abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume, beschädigte Autos oder umgerissene Baugerüste gehören zu den typischen Sturmschäden.
- Nicht selten kommen Personen durch herabstürzende Dachziegel zu Schaden.
- Insbesondere im Spätherbst und Winter, wenn die Temperaturschwankungen am größten sind, ist auch die Sturmintensität am stärksten.
- Die häufigsten Sturmereignisse in Deutschland sind jedoch regionale Starkwinde, wie Gewitter- und Hagelstürme, die zu hohen Schäden führen können.
Sturmschäden an Dächern
Gebäude in exponierter Lage oder mit unregelmäßigen Formen sind besonderen Windbelastungen ausgesetzt. Besonders sturmgefährdet sind die Dächer. Durch vorbeugende Maßnahmen und richtige Vorkehrungen können Sie selbst dafür sorgen, dass Schäden vermieden werden oder sich im Rahmen halten. Achten Sie deshalb auf
- fehlende oder beschädigte Dachziegel oder Dachplatten sowie Verankerungen
- beschädigte Dachrinnen und Fallrohre
- aus der Verankerung gerissene Antennenanlagen und Blitzableiter
- eine fehlende oder beschädigte Dachrandeinfassung.
So schützen Sie sich:
- Lassen Sie in regelmäßigen Abständen einen Dach-Check von „Meisterhand“ durchführen. Versteckte Schäden durch Frost und Sturm, die Sie als Laie nicht ohne Weiteres erkennen können, werden von einem Fachbetrieb rechtzeitig erkannt und repariert.
- Auch die auf Ihrem Grundstück stehenden Bäume sollten in angemessenen zeitlichen Abständen einer Sichtprüfung unterzogen werden. Nur gesunde Bäume können einem Sturm standhalten.
- Schließen Sie bei aufkommendem Sturm Fenster, Türen, Dachfenster und Lichtkuppeln und rollen Sie die Markisen auf.
- Denken Sie auch daran, Gegenstände im Freien, wie z. B. Gartenmöbel und Sonnenschirme, wegzuräumen oder zu fixieren!
- Reinigen Sie verstopfte Abläufe (z. B. Regenrinnen und Bodenabläufe im Lichtschacht am Kellerfenster), damit die bei einem Sturm auftretenden Regenmassen ungehindert ablaufen können.
- Bringen Sie Ihr Auto in Sicherheit.
Unwetter können nicht verhindert werden. Sie selbst können jedoch dazu beitragen, die Schäden an Gebäuden und Anlagen zu verringern. Durch Ihren persönlichen Einsatz lassen sich sehr viele typische Unwetterschäden vermeiden!
Unwetterwarnung „WIND“
Wir machen "WIND"
Bereits seit mehr als zehn Jahren bieten die Provinzial Versicherungen im Rheinland und in Westfalen den Kommunen die kostenlose Nutzung des Unwetterwarnsystems „WIND“. WIND steht für Weather Information on Demand und ist ein von den öffentlichen Versicherern und Fraunhofer FOKUS entwickeltes ausgereiftes Warnsystem, das durch seine präzisen und vor allem kleinräumigen Prognosen überzeugt und die Empfänger für das gewählte Postleitzahlgebiet wahlweise per Email oder SMS erreicht. Unser meteorologischer Partner ist die UBIMET GmbH. UBIMET ist ein führender Anbieter meteorologischer Prognosesysteme, Auskünfte und Unwetterwarnungen.
Wie Sie sich selber schützen können
Gegen welche Risiken können Sie sich versichern?
Durch den Einschluss von Elementarbausteinen in die Wohngebäude- und Hausratversicherung können Sie sich als Hausbesitzer oder Mieter finanziell gegen Schäden durch Unwetter und Naturgewalten schützen.
In unseren Provinzial Geschäftsstellen und den Sparkassen werden Sie umfassend beraten.
- Versichert sind u. a. Schäden durch Überschwemmungen, Rückstau und Schneedruck.
- In der Wohngebäudeversicherung bereits enthalten ist ein umfassender Versicherungsschutz gegen Sturmschäden.
- Versichert sind auch Schäden, die durch den Sturm unmittelbar entstanden sind, sowie Schäden am Gebäude, verursacht durch umgestürzte Bäume.
- Teil- und Vollkaskoversicherung kommen für Schäden auf, die Sturm, Hagel oder Blitzschlag am Auto hinterlassen haben.
Achtung, Sturmgefahr!
Schützen Sie sich vor Wind und Sturm
Nachweislich hat sich das gewohnte Wettergeschehen in unseren Breitengraden geändert. Mehr Stürme und stärkere Unwetter, zum Teil auch mit Hagel, kennzeichnen die Entwicklung der letzten Jahre.
Windgeschwindigkeiten von mehr als 62 km/h (Windstärke 8 nach der Beaufort-Windskala) und Starkregenfälle sind keine Seltenheit. Häufig treten auch Orkane (mehr als 118 km/h) auf. In der Wirkungsschneise von Stürmen sind schwere Verwüstungen an Haus, Hof und Natur die Folge.
Was können wir dagegen tun?
- Klimaschutz mit dem Ziel, den negativen Folgen der globalen Erwärmung entgegenzuwirken, ist eine Aufgabe der Gemeinschaft.
- Wetterschutz für den jeweiligen Besitz kann jeder dagegen selbst erbringen.
Die Landesbauordnungen verpflichten Hausbesitzer, Gebäude instand zu halten. Das regelmäßige Prüfen des Bauzustandes und die Beseitigung von Mängeln bedeuten auch Schutz gegen mögliche Haftungsansprüche. Die Instandhaltungspflicht ist ebenfalls in den Versicherungsbedingungen dargelegt.

Sturmwarnung* – was können Sie tun?
- Schließen Sie Fenster, Türen, Dachfenster, Luken, Lichtkuppeln und Fensterläden. Fahren Sie die Markisen ein. Sichern Sie auch Ihre Gartenmöbel. (Türen, Fenster und Dachluken sollten Sie generell bei Verlassen des Hauses schließen.)
- Reinigen Sie verstopfte Abläufe (z. B. Regenrinnen und Bodenabläufe im Lichtschacht am Kellerfenster), damit die bei einem Sturm auftretenden Regenmassen ungehindert ablaufen können.
- Überprüfen Sie die Funktionstüchtigkeit von Rückstausicherungen.
- Bringen Sie Ihr Auto in Sicherheit.
* Kunden der Westfälischen Provinzial können sich kostenlos über das Unwetterfrühwarnsystem WIND (Weather Information on Demand) nicht nur vor Sturm, sondern auch vor weiteren drohenden Wettergefahren warnen lassen. WIND entstand durch die enge Zusammenarbeit mit Meteomedia, dem Wetterdienst von Jörg Kachelmann, dem Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik und den öffentlichen Versicherern. Entstanden ist ein präzises System, das die Nutzer bis auf Postleitzahlenebene genau je nach Unwetter bis zu 36 Stunden vor dessen Eintreffen warnt.
Schwachpunkt Dach
Ein gut unterhaltenes Gebäude gefährdet keine Personen und bietet einem Sturm oder Hagel weniger Angriffsfläche. Zum Beispiel kann eine Sturmböe ein morsches Ortgangbrett leicht abreißen. In der Folge hat der Sturm dann einen leichteren Zugang, um Dachziegel oder das ganze Dach abzuheben.
Welche Gebäude und Gebäudeteile sind eher sturmgefährdet und erfordern mehr Beachtung?
- Höhere Gebäude
- Gebäude in exponierten Lagen wie z. B. in Höhenlagen ab 600 m über dem Meeresspiegel
- Gebäude, die quer zur Hauptwindrichtung stehen
- Großflächige Dächer und Dächer mit einer stärkeren Dachneigung
- Nicht ausgebaute Dächer (Dächer ohne Unterverschalung), die häufig in der Landwirtschaft vorkommen
- Rand- und Eckbereiche, besonders bei Flachdächern
- An- und Aufbauten auf Dächern (Kamine, Dachgauben), da hier verstärkt Verwirbelungen auftreten
Steildach
Betrachten Sie Ihren Besitz eingehend und nehmen Sie Kontakt mit einer Fachfirma (z. B. Firmen des Dachdeckerhandwerks) auf, wenn Sie eine oder mehrere der nachfolgend aufgeführten Fragen mit „Ja“ beantworten können:
- Sind Regenfallrohre, Dachrinnen oder Schneefanggitter abgerissen, verrostet oder verbogen?
- Sind die Befestigungen der Antennen- und Blitzschutzanlage verrostet oder lose?
- Sind die Anschlüsse an Dachfenstern, Luken, Lichtkuppeln, Kaminen oder andere Blechabdeckungen schadhaft oder fehlen sie völlig?
- Sind die hölzernen Bauteile des Daches (wie Dachüberstand, Dachlatten) morsch oder von Fäulnis oder Schädlingen befallen?
- Haben sich die First-, Trauf-, Grat- und Ortgangziegel gelöst, sind sie beschädigt oder fehlen sie?
- Dachziegel, Dachplatten oder die Verankerungen und Verklammerungen – sind diese beschädigt, haben sie sich gelockert oder fehlen sie?
- Ist der Verstrich der Dachziegel lose oder bereits abgebröckelt?
- Sind die Dächer vermoost oder rissig?
- Haben sich Risse oder Abplatzungen an den Kaminen oder in der Außenverkleidung gebildet?
Flachdach
- Ist die Schweißnaht der Dachbahnen aufgebrochen?
- Gibt es schadhafte oder abgerissene Teile oder Blasen und Risse in der Dachhaut?
- Ist die Kiesschüttung unregelmäßig oder fehlt der Kies an einigen Stellen?
- Ist die Dachrandeinfassung beschädigt oder fehlt sie?
- Dringt durch die Dachhaut bereits Feuchtigkeit?
Wartungsverträge mit Fachfirmen, die die begrenzte Haltbarkeit der Dachhaut regelmäßig überprüfen, können – gerade bei dem meist schwer einsehbaren Flachdach – von Nutzen sein.
Bei Sturm besonders gefährdet sind auch im Bau befindliche Gebäude mit noch unverschlossenen Öffnungen. Auch Kräne und Gerüste an diesen Orten bedürfen einer festen Verankerung, um niemanden und nichts zu gefährden. Ebenfalls schnell Opfer eines Sturms werden leichtere Bauteile wie Zelte, Traglufthallen oder Gewächshäuser.
Bäume
Bäume in der Nähe Ihres Hauses können bei einem Sturm schwere Schäden verursachen. Vorsorglich sollten Sie Ihren Baumbestand prüfen lassen (oder selber genau besichtigen) und handeln, wenn die angrenzenden Bäume
- ausladende, das Gebäude berührende, angefaulte oder vertrocknete Äste haben
- bereits gehobenes Wurzelwerk haben oder schon sehr schief stehen (flachwurzelnde Nadelbäume sind hier am gefährdetsten) oder
- offensichtlich krank sind.
Was tun im Schadenfall?
- Zeigen Sie Ihrem Versicherer den festgestellten Schaden unverzüglich an, erstellen Sie zur Beweissicherung Fotos und teilen Sie die voraussichtliche Schadenhöhe mit. Dabei erfolgt eine Absprache bezüglich Besichtigung und Reparaturfreigabe.
- Helfen Sie, den Schaden so gering wie möglich zu halten:
- Notabdeckung und Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit
- Befestigung oder Entfernen loser Teile
- Lassen Sie Ihr Dach von einer Fachfirma reparieren.
- Wenden Sie sich im Zweifel an Ihren Versicherer. Er wird Sie mit Rat und Tat unterstützen.
- Schäden, die durch unmittelbare Sturmeinwirkung am Gebäude entstehen
- Schäden durch Bäume oder sonstige Gegenstände, die der Sturm auf das versicherte Gebäude wirft
- Schäden, die eindringende Niederschläge am Gebäude anrichten, wenn der Sturm das Dach abgedeckt hat
Nicht versichert sind, sofern nichts anderes vereinbart ist:
- Schäden durch Regen, Schnee oder Schmutz, wenn diese Niederschläge durch unverschlossene oder undichte Türen, Fenster oder Öffnungen eindringen
- Schäden durch Sturmflut, Lawinen, Schneedruck
- Schäden vor der Bezugsfertigkeit des Gebäudes
Unwetterfrühwarnung
Rechtzeitig Bescheid wissen
Unwetter - präzise Warnungen für KommunenImmer öfter leiden Kommunen und ihre Bürger unter den Folgen von extremen Wetterlagen. In den Wintermonaten beeinflussen zudem Glatteisregen, Schnee und Frost den Verkehr auf Straße, Schiene, Wasser und in der Luft und haben Auswirkungen auf das öffentliche Leben.
Die Sachschäden können immens sein und auch für den Menschen bedeuten Unwetter eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Erhebliche Schäden lassen sich vermeiden, wenn durch ortsbezogene und frühzeitige Warnungen mehr Zeit für die Vorbereitung zur Abwehr möglicher Gefahren besteht.
Wir machen "WIND"Bereits seit mehr als zehn Jahren bieten die Provinzial Versicherungen im Rheinland und in Westfalen den Kommunen die kostenlose Nutzung des Unwetterwarnsystems „WIND“. WIND steht für Weather Information on Demand und ist ein von den öffentlichen Versicherern und Fraunhofer FOKUS entwickeltes ausgereiftes Warnsystem, das durch seine präzisen und vor allem kleinräumigen Prognosen überzeugt und die Empfänger für das gewählte Postleitzahlgebiet wahlweise per Email oder SMS erreicht. Unser meteorologischer Partner ist die UBIMET GmbH. UBIMET ist ein führender Anbieter meteorologischer Prognosesysteme, Auskünfte und Unwetterwarnungen.
Weather CockpitDen Kommunen steht mit dem neuen Weather Cockpit ein intuitiv zu bedienendes Onlineportal, welches hochpräzise Wetterdaten und -prognosen sowie Unwetterinformationen punktgenau bereitstellt, zur Verfügung.
Der nachfolgende Film zeigt Nutzen und Anwendungsmöglichkeiten des Weather Cockpit als Ergänzung zu WIND- Unwetterwarnungen.
Detaillierte Informationen und Tipps
Neuigkeiten
Kinderfinder hilft Leben retten!
Im Brandfall geraten Kinder oft in Panik und bringen sich dadurch noch zusätzlich in Gefahr. Aus Angst vor dem Feuer verstecken sie sich unter dem Bett, im Schrank oder hinter den Gardinen. Ist der Einsatzort bereits stark verraucht, kann die Feuerwehr bei einem Rettungseinsatz schwer unterscheiden, in welchem Raum sich möglicherweise noch ein Kind aufhält. Der neongelbe Kinderfinder ermöglicht als Wegweiser genau diese Identifikation. Entwickelt wurde er von der Westfälischen Provinzial Versicherung und dem Verband der Feuerwehren in NRW.
Fachforum Brandschutzerziehung und -aufklärung
Das Fachforum Brandschutzerziehung und -aufklärung (BE/BA) richtet sich speziell an Feuerwehrangehörige aus Nordrhein-Westfalen, die in der BE/BA-Arbeit tätig sind oder künftig mitwirken möchten.Veranstalter des Forums ist der Verband der Feuerwehren in NRW (VdF NRW). In einem Mix aus verschiedenen Vorträgen erhalten die Teilnehmer einen umfassenden Ein- und Überblick der wichtigen Brandschutzarbeit.