Alltägliche Brandgefahren
Unsere Experten-Tipps
Experten-Tipps zur Schadenverhütung bei Kerzen zur Weihnachtszeit
- Weihnachtsbaum erst kurz vor dem Fest kaufen oder den Baum bis zu den Feiertagen im Freien aufbewahren und ihn in ein Gefäß mit Wasser stellen.
- Tannenbaumfuß mit integrierter Wasserschale verwenden. Das gibt außerdem Stabilität.
- Baum mindestens 1 m entfernt von Vorhängen und anderen leicht brennbaren Materialien aufstellen.
- Nur Kerzenhalter und Schmuck aus nicht brennbarem Material verwenden.
Experten-Tipps zur Schadenverhütung bei Feuerwerken und Partys
- Feuerwerkskörper nur im Freien anzünden, weit genug vom Körper entfernt halten und rechtzeitig wegwerfen.
- Brennbare Gegenstände aus Ihrer Umgebung und vom Balkon entfernen.
- Türen und Fenster schließen.
- Feuerwerkskörper nicht selbst basteln.
- Luftschlangen, Girlanden und Lampions mindestens 1 m von offenem Feuer, Kerzen, Fackeln oder Heizstrahlern entfernt anbringen.
- Nicht brennbare bzw. schwer entflammbare Girlanden, Lampions und Glühbirnen mit geringer Leistung benutzen. Ansonsten könnte das Papier Feuer fangen.
Experten-Tipps zur Schadenverhütung bei Fondues
- Fondue auf nicht brennbare Unterlage stellen.
- Bereits angezündete Brenner nicht herumtragen.
- Darauf achten, dass der Brenner nicht überläuft.
- Vor dem Nachfüllen Brenner einige Minuten abkühlen lassen.
- Fettbrand mit Deckel oder Decke löschen. Nie mit Wasser. Explosionsgefahr!
Experten-Tipps zur Schadenverhütung beim Frittieren
- Frittiergut sorgfältig abtrocknen. Wasser verdampft beim Eintauchen in das Frittierfett explosionsartig. Hochfliegende Fetttropfen können sich beispielsweise am Herdfeuer entzünden.
- Fettbrand mit Deckel oder Decke löschen. Nie mit Wasser. Explosionsgefahr!
- Frittierfett nicht zu stark erhitzen. Fett kann sich bei hoher Temperatur selbst entzünden.
- Fritteuse regelmäßig reinigen. Reste, die sich an Boden, Rohrheizkörper oder Temperaturfühler ablagern, sind eine ernst zu nehmende Gefahrenquelle.
- Fritteuse nach Gebrauch sofort ausschalten.
Experten-Tipps zur Schadenverhütung beim Grillen
- Grill auf ebenen Boden stellen. Jedes Wackeln ist eine Gefahrenquelle.
- Holzkohle nur mit Hartspiritus, Zündpaste oder anderen sicheren Zündhilfen anzünden. Brennspiritus oder Benzin sind lebensgefährlich.
- Grillanzünder nie in die Glut legen. Wenn Holzkohle nicht glühen will, Blasebalg benutzen.
- Grillschalen verwenden. Durch Fett, das direkt in die Holzkohle tropft, entsteht giftiger Qualm.
- Am Ende der Feier Holzkohle nicht „kokeln“ lassen. Glut mit Wasser löschen.
- Kinder auf sicheren Abstand halten.
- Auch als Erwachsener ausreichend Abstand zum Grill halten. Keine Kleidung mit hohem Kunstfaseranteil tragen. Fängt besonders schnell Feuer.
- Nicht in unmittelbarer Nähe von Bäumen und Sträuchern grillen. Ein trockener Zweig reicht aus, um eine Katastrophe auszulösen.
Experten-Tipps zur Schadenverhütung in Küche und Haushalt
- Nur Elektrogeräte kaufen, die das VDE- und GS-Zeichen tragen.
- Bei Elektrogeräten die Belüftungsschlitze frei halten, sonst entsteht ein gefährlicher Wärmestau.
- Defekte elektrische Anlagen und Geräte umgehend durch Fachmann reparieren lassen.
- Elektrische Geräte nie auf Stand-by laufen lassen.
- Mehrfachsteckdosen auf die Endleistung der Geräte abstimmen.
- Beim Bohren und Nageln in senkrechter oder waagerechter Linie zu Steckdosen oder Schaltern besteht Brand- und Lebensgefahr. Leitungssuchgeräte helfen beim Auffinden.
- Nie unter eingeschalteter Dunstabzugshaube flambieren. Luft reißt die Flammen nach oben. Selbst kleine Öltropfen reichen, um ein Feuer zu entfachen.
- Dunstabzugsfilter regelmäßig wechseln.
- Bei Wärmespeichergeräten ausreichend Abstand zu brennbaren Stoffen einhalten und die Geräte regelmäßig reinigen. Eine Staubschicht ist gefährlich, weil mangelnde Luftzufuhr zu einem Hitzestau führen kann.
- Wäsche, Zeitungen und andere brennbare Materialien nicht auf den Wärmespeicher legen.
- Elektrogeräte, Fernseher, PC, Telefone und Altbatterien gehören in den Sondermüll. Aber Vorsicht: Vorhandene Restenergie reicht aus, um einen Brand zu entfachen!
- Bei Gewitter Stecker herausziehen.
- Blitzschutzanlage gegen direkten Blitzeinschlag und Überspannungsschäden installieren.
Weitere Informationen zu Blitzeinschlägen und Überspannungsschäden finden Sie in unserem Merkblatt „Blitz- und Überspannungsschäden“.
Experten-Tipps zur Schadenverhütung in Speicher und Keller
- Keller, Hobbyraum und Speicher regelmäßig entrümpeln. Erstens können sich manche Materialien bei hohen Temperaturen selbst entzünden. Zweitens müssen Fluchtwege immer frei sein.
- Spraydosen, Farben, Lacke sowie Putzlappen und Arbeitskleidung, die mit Öl, Lacken oder Nitroverdünnung getränkt sind, zum Sondermüll bringen. Nach einem Brand fallen für die Entsorgung von „Altlasten“ extrem hohe Kosten an.
- Lösungsmittel und Spraydosen nicht in der Nähe von Heizungen, Wärmestrahlern oder Sonnenlicht lagern.
- Heizungsanlagen regelmäßig warten ist sinnvoll, ab einer Nennleistung von mehr als 11 kW sogar vorgeschrieben.
Sicherheitsmaßnahmen, die Sie ergreifen sollten
- Feuerlöscher: Gehört in jeden Haushalt. Gut zugänglich und in Griffhöhe an Rettungswegen, Fluchtwegen und im Treppenhaus aufbewahren. Für den Wohnbereich Schaumlöscher einsetzen. Für den Heizungskeller eignen sich Pulverlöscher besser. Bei Ölheizungen sind sie sogar vorgeschrieben. Weitere Informationen finden Sie hier.
- Rauchmelder: Gehört ebenfalls in jeden Haushalt. Bei Zimmerbränden sterben die meisten Menschen an Rauchvergiftung. Ein Rauchmelder weckt rechtzeitig. Weitere Informationen finden Sie hier.
- Gasmelder: Lösen schon bei Gaskonzentrationen weit unterhalb des Explosionspunktes Alarm aus. Gasmelder gibt es für verschiedene Gasarten.
- Löschdecke: Kleinere Brandherde, beispielsweise umgefallene Kerzen, kann man mit einer Decke ersticken. Diese sollte allerdings nicht aus Kunstfasern bestehen. Für Fettbrände gibt es auch spezielle Fettbrandlöscher. Fettbrände nie mit Wasser löschen. Explosionsgefahr!
- Fluchthaube: Gibt ca. 15 Minuten Atemluft, wenn der einzige Fluchtweg beispielsweise durchs verrauchte Treppenhaus führt.
Detaillierte Informationen und Tipps
Kinderfinder hilft Leben retten!
Im Brandfall geraten Kinder oft in Panik und bringen sich dadurch noch zusätzlich in Gefahr. Aus Angst vor dem Feuer verstecken sie sich unter dem Bett, im Schrank oder hinter den Gardinen. Ist der Einsatzort bereits stark verraucht, kann die Feuerwehr bei einem Rettungseinsatz schwer unterscheiden, in welchem Raum sich möglicherweise noch ein Kind aufhält. Der neongelbe Kinderfinder ermöglicht als Wegweiser genau diese Identifikation. Entwickelt wurde er von der Westfälischen Provinzial Versicherung und dem Verband der Feuerwehren in NRW.
„Pilotprojekt Rauchhaus“
20 in der Brandschutzerziehung und -aufklärung tätige Feuerwehrangehörige erhielten Anfang September 2021 ein sogenanntes Rauchhaus. Möglich gemacht haben diese Übergabe die Provinzial Versicherungen in Nordrhein-Westfalen (Westfälische Provinzial Versicherung und Provinzial Rheinland Versicherung). Gemeinsam mit dem Verband der Feuerwehren in NRW entwickelten sie die Idee zu dem gestarteten Pilotprojekt, das bis Mitte 2022 dauern wird. Ziel des Projektes ist es, die Brandschutzaufklärung für Senioren mit einem neuen Ansatz zu unterstützen. Denn ein Rauchhaus erlaubt sehr anschaulich, über Brandgefahren und deren Vermeidung zu sprechen und das richtige Verhalten im Brandfall zu veranschaulichen.