Angebot & Materialien

Das Info-Mobil 

Spiel, Spaß und Spannung rundum

Zur flächendeckenden Brandschutzerziehung und -aufklärung (BE/BA) hat die Provinzial zwischen 1998 und 2003 das Info-Mobil, einen speziell für diese Aufgabe entwickelten Anhänger, an 19 Feuerwehren übergeben.

Das Mobil enthält eine umfangreiche Ausstattung:

  • Beschallungsanlage
  • Puppenbühne
  • Rauchzelt und Nebelmaschine
  • Vielfältige Lernspiele
  • Übungsfeuerlöscher
  • Infomaterialien und Streuartikel

Die Feuerwehren in NRW können das Mobil auf Kindergarten- und Schulfesten, zu Aktions- und Sicherheitstagen, in Altenheimen und Krankenhäusern oder auf Stadtfesten zur gezielten Unterstützung ihrer BE/BA-Arbeit einsetzen. Lehrvorführungen zum richtigen Umgang mit Feuer, aber auch spannende Puppenspiele runden die Einsatzmöglichkeiten des Info-Mobils ab.

Leitender Gedanke bei der Entwicklung des Info-Mobils war, eine Einheit für die Brandschutzerziehung und -aufklärung (BE/BA) zu schaffen, die in kürzester Zeit zum Einsatz kommen kann und die Arbeit der Feuerwehren somit unterstützt. Zeitaufwändiges Vorbereiten entfällt und das Organisieren von Materialien wird durch diese Einheit erleichtert. So bleibt der Einsatzwille der Feuerwehrleute für die eigentliche Brandschutzerziehung erhalten und wird nicht durch mühsame Vorbereitungen belastet.

Denn wer von uns kennt das nicht?

Für eine Veranstaltung von sechs bis acht Stunden Dauer, wie wir sie bei der Öffentlichkeitsarbeit und eben auch bei der Brandschutzerziehung vorfinden, werden häufig 20 bis 30 Stunden anstrengende Vorbereitungsarbeit geleistet. Nicht selten fällt es schwer, die Kameraden dann noch für eine engagierte Mitarbeit am eigentlichen Tag des Einsatzes zu gewinnen. Hier eine Erleichterung zu schaffen war ein Ziel bei der Entwicklung des Info-Mobils, damit am Aktionstag die Funken der Begeisterung fliegen können.

Zweckbestimmung

Zielsetzung – Allgemeines

Gründe für das Info-Mobil:

  • Entsprechend § 3, Absatz 5 des Brandschutz-, Hilfeleistungs- und Katastrophenschutzgesetzes (BHKG) sollen die Gemeinden ihre Einwohner über die Verhütung von Bränden, den sachgerechten Umgang mit Feuer, das Verhalten bei Bränden (Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung) und über Möglichkeiten der Selbsthilfe aufklären.
  • Verhinderung einer Brandverursachung durch menschliches Fehlverhalten
  • Einüben des richtigen Verhaltens in einem Brandfall
  • Gemeinsame Aufklärungsarbeit von Feuerwehren und Provinzial

Das Info-Mobil dient der Informationsvermittlung durch:

  • Faltblätter, Broschüren, Videos
  • Stellwände
  • gezielte Aktionen, z. B. Fettexplosion, Löschdecke, Rauchmelder, Verbrennungsdreieck

ermöglicht aktives Mitwirken durch:

  • Absetzen eines richtigen Notrufs
  • Versuche: Was brennt – was brennt nicht?
  • Verhaltenstraining im verrauchten Zelt/Raum
  • Feuerlöscherübung (Übungslöscher auf jedem Mobil)

ermöglicht auch, nur Teilbereiche auszuwählen und darzustellen.

Anlässe

Einsätze für einen offenen Personenkreis aus fremdbestimmtem Anlass (öffentliche Großveranstaltungen)

  • Messen
  • Ausstellungen
  • Stadtfeste usw.
  • Veranstaltungen von Kirchen, Vereinen, Verbänden o. Ä.

Einsätze aus Eigeninitiative der Feuerwehren 

  • Tag der offenen Tür
  • Feuerwehrjubiläum
  • Großveranstaltungen von Feuerwehren/Feuerwehrverbänden
  • Aufbau in einer Fußgängerzone

Einsatz für bestimmte Zielgruppen

  • Kindergartenfest
  • Schulfest
  • Altenheimtag
  • Sicherheitstag im Krankenhaus
  • Informationstag bei Wohnungs-/Mieterverbänden

Jahreszeitliche Aktionen

  • Grillzeit
  • Advent, Weihnachten, Silvester
  • Ostern
  • Karneval


Abgrenzung

Nicht erwünscht ist der Einsatz des Info-Mobils, um einer einzelnen Person/einem einzelnen Unternehmen die eigene Öffentlichkeitsarbeit zu ersparen und Werbung für die Person/das Unternehmen zu betreiben. Der Einsatz des Info-Mobils erfordert Personal in nicht unerheblicher Menge. Jede Feuerwehr entscheidet nach ihren Möglichkeiten, ob sie Veranstaltungen betreuen kann.


Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einsatz des Info-Mobils

Wünschenswert

  • Pädagogisches Geschick, mit Kindern und Erwachsenen umgehen können
  • Begeisterung für Brandschutzerziehung und -aufklärung
  • Bereitschaft zu freiwilliger zusätzlicher Tätigkeit; durch zeitliche Überforderung usw. darf es nicht zu einer Demotivation kommen.

Ausgebildetes Personal

  • Unterweisung muss vor der Übergabe des Info-Mobils erfolgen.
  • Kreisweit bzw. auf kommunaler Ebene müssen Multiplikatoren ausgebildet werden, die dann ihrerseits eine Unterweisung vornehmen können.

Ausreichendes Personal

  • Leiter
  • Moderator
  • Personal für jeweilige Einsatzplätze/Stationen
  • Personalreserve

Ausreichender Platz

  • Info-Mobil
  • Aktionen (Sicherheitsabstände)
  • Moderation
  • Besucherströme

Ausreichende Infrastruktur

  • Elektrizität/Wasser/Toiletten
  • Verpflegung
  • Ruhemöglichkeit für Personal

Frühzeitige Vorgespräche mit dem Veranstalter

Einbinden der örtlichen „Größen“, zum Beispiel

  • Verwaltung/Politik
  • Pfarrer
  • Schulleitung/Kindergartenleitung

Zusammenarbeit mit örtlicher/überörtlicher Presse

  • Pressesprecher Feuerwehr
  • Pressesprecher Kreis/Kommune
  • Presse- und Informationsämter

Regelung der Nachforderung von Streumaterial und Verbrauchsmaterial

  • In jedem Kreis bzw. jeder kreisfreien Stadt gibt es einen Bestellberechtigten für die von der Westfälischen Provinzial zur Verfügung gestellten Materialien für die Feuerwehren.

Bei Rückfragen steht Ihnen die Fachstelle BE/BA zur Verfügung.

Verrauchter Raum

In dem verrauchten Raum sollen die richtigen Verhaltensweisen bei Ausbruch eines Schadenfeuers erlernt werden. Immer wieder erleben Feuerwehrleute das Verhalten von Menschen bei einem Brand. Gerade Kinder reagieren aufgrund fehlender Information auf Feuer und Rauch oft völlig apathisch oder panisch.

Kinder sollten daher gezielte Informationen für ein richtiges Verhalten bei einem Brand erhalten und das Gelernte später zum Beispiel im Rollenspiel umsetzen. Nur durch das praktische Tun kann erreicht werden, dass Kinder die gewünschten Verhaltensweisen so weit verinnerlichen, dass sie sie im Gefahrenfall auch eventuell anwenden. Bereits kleine Kinder erinnern sich an im Spiel praktisch erlernte Verhaltensformen und handeln dementsprechend in Gefahrensituationen. Damit sie diese Handlungen beherrschen, sind ein intensives Verhaltenstraining und ein wiederholtes Eingehen darauf zu späteren Zeitpunkten (Kindergarten, Schule) sehr wichtig.

Der Raum des Info-Mobils soll ein Kinderzimmer darstellen. Zu diesem Zweck wird der Raum mit entsprechenden Materialien versehen: Tisch und Stuhl, Puppe und Teddy als Lieblingsspielzeug.

An der Decke des Raums sollte ein funktionsbereiter Rauchmelder installiert sein. Dieser Rauchmelder sollte zu Demozwecken über einen separaten Schalter stummschaltbar sein. Damit soll gezeigt werden, dass ein Entstehungsbrand sehr schnell entdeckt wird und dass insbesondere nachts ein Rauchmelder die einzige Möglichkeit ist, auf einen Brand aufmerksam zu werden.

In dieser Atmosphäre wird die Situation des unsachgemäßen Umgangs mit Feuer, zum Beispiel beim Kerzenanzünden (oder eine beliebige andere Situation, die im Zusammenhang mit einer Brandentstehung zu sehen ist), dargestellt. Der nun beginnende Entstehungsbrand und die damit verbundene Verrauchung des Zimmers werden durch die vorhandene Nebelmaschine simuliert.

Folgende Verhaltensweisen

sollten dann mit den Kindern erarbeitet werden:

  • Möglichst schnell den Brandraum bzw. Brandort verlassen

Kinder überschätzen häufig ihre Fähigkeiten oder unterschätzen die Gefahren. Sie neigen dazu, ihr Lieblingsspielzeug (Teddy, Puppe) oder ein Haustier noch schnell retten zu wollen. Dabei ist ihnen nicht bewusst, dass bei einer Flucht vor dem Brandrauch jede Sekunde kostbar ist. Der Hinweis, dass das Lieblingsspielzeug hinterher von der Feuerwehr gerettet wird (siehe Plakat „Feuer ist [k]ein Kinderspiel“), ist hier sehr nützlich.

Kinder müssen lernen, im Gefahrenfall entgegen ihrem Instinkt zu handeln. Bei Gefahr oder Panik versuchen sie intuitiv, sich zum Beispiel unter Decken zu verstecken oder in Ecken zu verbergen. Dies alles in der Annahme, dass so ein Schutz vor Feuer und Rauch gewährleistet ist. Ihnen muss eingeprägt werden, dass Flucht der einzig sichere Weg zur Rettung des eigenen Lebens ist.

  • In verrauchten Räumen sich nur kriechend vorwärtsbewegen

Anhand des erzeugten Rauchs wird demonstriert, dass Rauch immer nach oben steigt und deshalb am Boden Luft zum Atmen ist. Zur besseren Orientierung sollte der Weg zur Zimmertür immer an einer Wand entlang gesucht werden. Dieses Verhalten muss unbedingt geübt werden.

Kindern muss unmissverständlich klargemacht werden, dass die Gefahr des Brandrauchs sehr viel größer ist als die der Flammen.

  • Tür des Brandraums schließen

Feuer und giftiger Brandrauch werden somit eingeschlossen. Da Feuer und Rauch keine Hände haben, können sie die Tür nicht öffnen und sich somit nicht weiter ausbreiten.

Den Kindern muss deutlich werden, dass durch die einfache Maßnahme des Türschließens Menschenleben gerettet werden und der Brandschaden möglicherweise auf einen Raum beschränkt werden kann.

  • Nach dem Schließen der Tür Hilfe holen

Dies kann durch lautes Rufen geschehen oder dadurch, dass man sich an eine erwachsene Person wendet, die in der Nähe ist. Hier sollte darauf hingewiesen werden, dass das Ansprechen fremder Personen in diesem Notfall erlaubt ist. Die Kinder sollen auch einsehen, dass Scham oder Angst vor Strafe (weil sie vielleicht das Feuer gelegt haben) keine Gründe sind, das Feuer zu verschweigen. Es muss deutlich werden, dass ein derartiges Verhalten die Sache nur verschlimmert.

Bei Bedarf und in Abhängigkeit von der Zielgruppe kann auf besondere Verhaltensweisen eingegangen werden:

  • Keine Aufzüge im Brandfall benutzen
  • Aufsuchen von Sammelplätzen in Schulen oder ähnlichen Gebäuden
  • Alle Türen zwischen sich und dem Feuer schließen
  • Verhalten bei durch Brandrauch versperrtem Fluchtweg


Notrufübung

Neben der Möglichkeit, sich selbst in Sicherheit zu bringen, sind Kinder durchaus in der Lage, Eltern, Nachbarn oder andere Personen zu benachrichtigen und die Feuerwehr per Telefon zu alarmieren. Hier ist es von Nutzen, dass Eltern aus Sorge vor Trennung in einem Menschengewühl ihre Kinder schon in frühem Alter Name und Adresse auswendig lernen lassen. Durch den Zusammenhang von Name und Adresse sowie die einfache Aussage „Hier brennt’s“ kann schon ein erster vollständiger Notruf bei einem Feuer im eigenen häuslichen Bereich von den Kindern über die Notrufnummer 112 telefonisch abgegeben werden.

Anhand der im Info-Mobil eingebauten Telefonanlage kann ein Gespräch mit der Leitstelle simuliert werden. Zu bedenken ist, dass das Kind beim Anrufen von einem FM (SB) betreut wird, der gegebenenfalls unterstützend eingreifen kann. Die Kinder sollen das Wechselspiel von Frage und Antwort bei der Alarmierung praktisch durchführen. So erkennen sie, welche Angaben bei einem Notruf unbedingt zu machen sind.

  • Telefonhörer abnehmen
  • 112 wählen (Notrufnummer üben)
  • Folgende Angaben machen:

  1. WER meldet? Das Kind nennt seinen Namen.
  2. WO ist etwas geschehen? Das Kind nennt seine Adresse oder – wenn es schon kann – die tatsächliche Adresse.
  3. WAS ist geschehen? Das Kind meldet, dass es brennt.
  4. WIE sieht es jetzt aus? Das Kind beschreibt die Lage, so gut es kann (im ganzen Zimmer ist Rauch).
  5. WARTEN auf weitere Fragen oder Handlungsanweisungen der Feuerwehr

Auf Fragen bzw. Anweisungen der Leitstelle warten. Diese Angabe ist sehr wichtig und sollte immer wieder geübt werden. Selbst wenn Kinder nicht in der Lage sind, die vorhergehenden Angaben exakt zu machen, ist es vielleicht möglich, durch gezielte Instruktionen mehr Informationen vom Kind zu erhalten.

Es können von der Feuerwehr Anweisungen erfolgen wie:

  • Türen schließen
  • Am Fenster winken
  • Keinen Aufzug benutzen

Der Hinweis auf den Notrufmissbrauch darf nicht fehlen. Als Argumentationshilfe dient hier der Hinweis, dass bei einer böswilligen Alarmierung und dementsprechendem Ausrücken der Feuerwehr niemand mehr da ist für einen wirklichen Bedarfsfall.

Es kann dargelegt werden, dass nicht nur die Brandbekämpfung, sondern auch die technische Hilfeleistung und gegebenenfalls der Rettungsdienst Aufgaben der Feuerwehr sind und über den Notruf 112 angefordert werden.

Im Anschluss an die Übung „verrauchter Raum“ und „Notrufübung“ sollte das Kind belohnt werden. Gruppen, zum Beispiel die eines Kindergartens, erhalten ein Plakat „Feuer ist [k]ein Kinderspiel“ für ihren Gruppenraum.

Infostand

Übungen mit Kindern

Anzünden einer Kerze

Als Anknüpfungspunkt dienen hier eine Geburtstagsfeier oder jahreszeitliche Anlässe wie die Advents- oder Osterzeit. Die Kinder sollen zunächst erarbeiten, welche Hilfsmittel zum sicheren Anzünden einer Kerze benötigt werden. Anschließend wird von den Kindern herausgefunden, welche Streichhölzer brauchbar und welche unbrauchbar sind. Zudem sollen die Kinder erfahren, dass die Kerze sicher auf einem Kerzenständer und dieser auf einer nicht brennbaren Unterlage stehen muss. Für die abgebrannten Streichhölzer muss ein Aschenbecher oder Wasserschälchen bereitstehen.

Als Übung werden in zwei Aschenbechern oder Wasserschälchen brauchbare und unbrauchbare Streichhölzer von den Kindern sortiert.

Das richtige Anzünden des Streichholzes läuft wie folgt ab:

  • Ein Streichholz der Schachtel entnehmen
  • Schachtel verschließen und sicher festhalten
  • Streichholz vom Körper weg anstreichen; auf herunterhängende Haare oder Kleidungsstücke achten
  • Streichholz durch Ausblasen löschen
  • Abgebranntes Streichholz in den Aschenbecher o. Ä. legen – nicht in den Mülleimer oder in die Streichholzschachtel

Richtiges Anzünden der Kerze:

  • Den Docht der Kerze auf ausreichende Länge prüfen
  • Streichholz nicht zu weit abbrennen lassen
  • Streichholz nach dem Anzünden der Kerze durch Ausblasen löschen
  • Abgebranntes Streichholz in den Aschenbecher legen – nicht in den Mülleimer oder in die Streichholzschachtel

Das Anzünden der Kerze sollte in ruhiger Atmosphäre von jedem Kind einzeln durchgeführt werden. Es muss bedacht werden, dass einige Kinder hierbei Hilfe benötigen. Es ist weiterhin darauf zu achten, dass jedes Kind ausreichend Gelegenheit zum Üben bekommt und kein heimlicher Nachholbedarf entsteht.

Material:

  • Kerze oder Teelicht
  • Streichholzschachtel mit funktionsfähigen und unbrauchbaren (abgebrochenen, abgeknickten, abgebrannten) Streichhölzern
  • Backblech oder eine andere nicht brennbare Unterlage
  • Ein Eimer mit Wasser
  • Löschdecke
  • Aschenbecher
  • Kerzenständer

Kenntnis der Voraussetzungen des Verbrennungsvorgangs

Für den ersten Versuch werden den Kindern Teelichter, Streichhölzer und verschieden große Gläser bereitgestellt. Die Kinder stülpen über ein brennendes Teelicht jeweils ein Glas und schildern ihre Beobachtungen. Es wird erarbeitet, dass das Feuer Luft zum Brennen braucht und dass die Brenndauer von der zur Verfügung stehenden Luft abhängig ist.

Danach testen die Kinder die Brennbarkeit von verschiedenen Materialien unter der Fragestellung „Was brennt – was brennt nicht?“. Die Beobachtungen können auf einem Arbeitsblatt eingetragen werden. Es muss darauf geachtet werden, dass keine Kunststoffe für diesen Versuch verwendet werden.

Als dritter Schritt werden nun die drei Voraussetzungen der Verbrennung erarbeitet. Die Frage „Was brauche ich, um ein Feuer anzuzünden?“ ist hierbei hilfreich.

Es werden zum Anzünden der Kerze benötigt:

  • Streichhölzer
  • Docht und Wachs
  • Sauerstoff

Durch den Verweis auf die durchgeführten Versuche wird den Kindern klar, dass die Voraussetzungen brennbarer Stoff, Zündtemperatur und Sauerstoff sind. Die Begriffe Sauerstoff und Zündtemperatur müssen dabei geklärt werden. Das Verbrennungsdreieck kann hier unterstützend eingesetzt werden.

Material:

  • Proben (Papier, Baumwollstoff, Nagel, Holzspan, Stein)
  • Teelichter
  • Haltezange für Proben
  • Behälter für Proben
  • Behälter für Löschwasser
  • Nicht brennbare Unterlage
  • Streichhölzer
  • Ein Eimer Wasser
  • Löschdecke
  • Verschieden große Gläser
  • Arbeitsblatt

 

Stellwände/Infostände

Die im Info-Mobil verlasteten Stellwände können durch einfache Maßnahmen auf- und abgebaut werden. Durch eine überlegte Platzierung dieser Stellwände können die Besucher auf einem bestimmten Weg an das Info-Mobil herangeführt werden bzw. kann die Aufmerksamkeit der Besucher geweckt werden. Die Stellwände sind in der Regel mit Plakaten aus der Reihe der Provinzial Informationen fest bestückt. Es ist jedoch auch möglich und wünschenswert, eine kleine Anzahl von Wänden für Plakate oder Artikel mit zeitlichem oder örtlichem Bezug zur Veranstaltung zu verwenden. An den Stellwänden ist mit Hilfe der vorhandenen Vorrichtung die Bereitstellung von Flyern analog zu dem Plakat zu gewährleisten.

Für das Personal des Infostands bietet sich durch die Stellwände die Möglichkeit, durch Plakate aufmerksam gewordene Mitbürger anzusprechen und so ein Informationsgespräch zu führen bzw. eine Sensibilisierung zum Thema Brandschutz zu erreichen.

Puppentheater

Durch die in der Infowand vorhandene Öffnung ist mit entsprechendem Ausbau die Nutzung des Info-Mobils als Puppenbühne möglich. Die technischen Voraussetzungen sind mit den Aktiven der möglichen Puppenbühnen abzusprechen.

Die Erfahrung von zahlreichen Jugendfeuerwehr-Puppenbühnen in NRW zeigt, dass das Puppentheater als Magnet für das Info-Mobil wirkt. Diese anziehende Kraft bietet die Möglichkeit, eine Vielzahl von Kindern und Erwachsenen anzusprechen. Dies muss unbedingt in Form von Aktionen am Info-Mobil nach Beendigung des Puppenspiels geschehen.

Ist nach Beendigung des Puppenspiels keine Aktivität am Info-Mobil erkennbar, ist eine große Chance vertan, viele Menschen zu erreichen. Optimal ist die thematische Abstimmung des Puppenspiels auf Aktionen am Info-Mobil: verrauchter Raum, Notruf, Rauchmelder usw. Weitere Informationen sind über die örtlich vorhandenen Puppenbühnen einzuholen.

Beschallung/Moderation

Technische Voraussetzungen

  • Kopfsprechmikrofone

Zum Thema Moderation ist zu sagen, dass die Wirkung des Info-Mobils in sehr großem Maße von der Moderation und damit der Ansprache der Besucher abhängig ist.

Nur durch direkte Ansprache fühlen sich die Mitbürger persönlich betroffen und zeigen vermehrt die Bereitschaft, sich mit dem Thema Brandschutz auseinanderzusetzen.

Bei der Organisation ist darauf zu achten, dass ausreichend Personal zur Verfügung steht, um die Moderation dauerhaft und ohne nennenswerte Unterbrechungen durchführen zu können.

Das Personal des Info-Mobils sollte durch Moderationslehrgänge in die Lage versetzt werden, auch vor einer großen Gruppe von Menschen sicher zu wirken. Möglicherweise ist das Schaffen von Musterstichworten für die Moderation sinnvoll. Für Moderationen mit Interviews ist ein Stabsprechmikrofon geeignet.


Saisonale Aspekte

Hier lassen sich die verschiedensten Bezüge schaffen – örtlich, zeitlich oder aufgrund eines aktuellen Ereignisses.

  • Laternenumzüge
  • Advents- und Weihnachtszeit
  • Silvester
  • Karneval
  • Ostern
  • Trockene Sommer
  • Grillsaison

 

Schau- und Löschübungen

Es ist zwingend erforderlich, dass die nachfolgend beschriebenen Situationen ausreichend kommentiert werden, da es sonst zu Informationsdefiziten bei den Besuchern kommt.

Fettexplosion

Mit der Demonstration der Fettexplosion soll den Besuchern verdeutlicht werden, welch verheerende Wirkung der Einsatz von Wasser als Löschmittel bei brennendem Fett haben kann. Für diese Vorführung steht eine speziell konzipierte Einrichtung zur Verfügung. Zu beachten ist, dass die Aktionsfläche mit einer nicht brennbaren Unterlage abgedeckt wird, da es sonst zu erheblichen Verschmutzungen des Untergrunds kommt. Die Bereitstellung eines geeigneten Löschmittels sollte obligatorisch sein. Der Sicherheitsabstand der Besucher ist ausreichend zu wählen, um niemanden zu gefährden.

Der Versuch „Fettexplosion“ bietet gleichzeitig einen Anknüpfungspunkt, um auf die medizinische Erstversorgung von Verbrennungen und Verbrühungen hinzuweisen.

Löschen mit Wasserlöschern

In einem Feuerkorb werden Papierreste entzündet. Nun wird der richtige Umgang mit einem Handfeuerlöscher und mit einem Wasserlöscher demonstriert. Anschließend sollte die Möglichkeit für die Besucher bestehen, den Umgang mit dem Feuerlöscher selbst auszuprobieren. Zwei Übungslöscher befinden sich auf jedem Info-Mobil.


Umgang mit einer Löschdecke

Mit Hilfe einer Metallpuppe, wie sie häufig aus Beständen des BVS in die Feuerwehren übernommen worden ist, wird der Brand einer Person simuliert. Hier sollte ebenfalls erst die Demonstration und dann die Ausübung durch die Besucher erfolgen. Die Sicherung der Übenden sollte hier großen Stellenwert einnehmen.

Ablaufplan (Inhalt/Dauer)

Zuerst ist mit dem Veranstalter zu planen, was wann wie lange mit dem Info-Mobil gezeigt werden soll. Daraus ergeben sich der Personalbedarf, der benötigte Platz und der Zeitplan.

Bei größeren Veranstaltungen ist zu beachten:

  • Bis wann muss der Aufbau stehen?
  • Wie fahren wir an, wer weist ein? Stellplatz, Abstellmöglichkeit für die Fahrzeuge, Stromanschluss, Sanitäranlagen, Verpflegung.

Steht die Größe des Einsatzes vom Info-Mobil fest, kann entsprechend vorbereitet werden. Es ist sinnvoll, die einzelnen Stationen fest mit Personal zu besetzen. Jede Gruppe organisiert dann eigenständig die Beschaffung der benötigten Materialien, sorgt für den Aufbau, führt die Veranstaltung durch und baut auch wieder ab.

Personalbedarf

Es hat sich bewährt, einen verantwortlichen Leiter für die Veranstaltung zu benennen, der sich ausschließlich mit der Koordination der Aktivitäten „rund um das Info-Mobil“ befasst.

Eintragung in Feld *1* 

Er ist Ansprechpartner für unsere Gastgeber und alle technischen Fragen. Er trifft die Entscheidung über Beginn wie auch Ende von Aktionen und Einlagen und wirkt als Pressesprecher. Er sollte, wenn überhaupt, nur solche Aufgaben wahrnehmen, die ihn nicht durchgehend binden, so dass er für Unvorhergesehenes abkömmlich ist.

In die Einzelfelder für die Standkomponenten werden die dort eingesetzten Feuerwehrkameraden eingetragen. Jeweils ein Hauptverantwortlicher zuerst, dem dann weitere Kräfte zugeordnet werden.

Eintragung in Feld *2–8*

Man sieht schnell, dass der Personalbedarf sehr erheblich ist. Es empfiehlt sich, wenn man in den eigenen Zügen eine Veranstaltung hat oder aber das Info-Mobil zu Aktivitäten wie dem Tag der offenen Tür einsetzt, Kameraden aus Nachbarzügen mit einzubinden.

Eine Personalreserve für Vertretungen ist unbedingt erforderlich, denn jeder muss einmal essen gehen, sich die Beine vertreten oder möchte auch nur einfach einmal seine Ruhe haben. Wie sehr so eine Tätigkeit schlaucht, weiß jeder, der vielleicht beruflich schon einmal an einer Messe oder Ausstellung teilgenommen hat.

Der im Folgenden aufgestellte Plan ist weder im Hinblick auf seine Größe und Anordnung noch im Hinblick auf die Personalauswahl und -stärke der Weisheit letzter Schluss.

Das entscheidende Kriterium wird immer bleiben:

  • Wie viel Personal haben wir zur Verfügung und was ist für die Zielgruppe, die wir erreichen wollen, das richtige Programm?

Flexibilität ist also gefragt, auch bezüglich des Umfelds. So sollten in einem landwirtschaftlichen Umfeld auch Gefahren aus dieser Erlebniswelt aufgegriffen werden. An anderen Orten kann es ganz andere Schwerpunkte geben.

Infostand:

Zwei Personen mit erweiterten Feuerwehrkenntnissen

Telefonanlage:

Zwei Personen (für die Notrufübung, Erfahrung mit Kindern)

Verrauchter Raum:

Zwei Personen

Je Station:

Zwei Personen (z. B. „Was brennt – was brennt nicht?“ und „Anzünden einer Kerze“, Erfahrung mit Kindern)

Moderation:

Zwei Personen im Wechsel

Leiter:

Eine Person ohne sonstige Funktionen, zuständig u. a. für Presse, sonstige Kontakte

Wichtig:

Jeweils zwei Personen sind einzuplanen für das Aufblasen von Luftballons

und die Bedienung der Buttonmaschine. Für Schauübungen: Personen je nach Ausführung (es können die vorhandenen Kräfte eingesetzt werden, da bei einer Übung alle anderen Aktivitäten entfallen).

Bei längeren Veranstaltungen ist entsprechende Personalreserve bereitzuhalten.

Für die Puppenbühne:

Die Spielgruppe wird rechtzeitig Personalwünsche anmelden.

Aufbauzeit

Die Erfahrung hat gezeigt, dass für den Aufbau etwa 45 Minuten benötigt werden, wenn alle Stationen mit entsprechendem Personal besetzt sind und alle mitarbeiten. Eine kleine Zeitreserve zum Umziehen sollte mitgerechnet werden.

Je nach Dauer und Witterung ist für Getränke und Verpflegung zu sorgen. Eigene Bestände machen unabhängig vom oft teuren Angebot der Veranstalter. Selbstverständlich ist Alkohol für die Dauer des Einsatzes tabu.

Platzbedarf

Ein entscheidender Vorteil des Info-Mobils ist die Möglichkeit des Einsatzes von verschiedenen Ausbaustufen:

  • Infostand
  • Verrauchter Raum
  • Notruf absetzen
  • Versuche: Was brennt – was brennt nicht?
  • Verbrennungsdreieck
  • Aktionsfläche mit Vorführungen, Feuerlöscher, Fettexplosion, Löschdecke usw.

Diese einzelnen Stationen des Gesamtprogramms können den Veranstaltungen, dem Wetter oder auch der Personalreserve entsprechend ausgewählt werden. So hat es wenig Sinn, das volle Programm mit einer Besetzung von 5 FM vorzusehen. Ebenso wenig ist es angebracht, bei strömendem Regen eine Feuerlöschvorführung zu präsentieren (schon weil die Leute nicht gerne im Regen stehen bleiben wollen). Ein zweckmäßiges Hilfsmittel zur Planung der Größe und Auswahl der Aktivitäten ist eine Zeichnung des Stands. Wie man auf der Zeichnung erkennen kann, haben wir eine größenrealistische Darstellung über die volle Ausbaustufe mit den einzelnen Stationen.

Das Info-Mobil ist aufgebaut ca. 7,70 m lang und 6,40 m breit. Die Pavillons sind 3 mal 3 m groß. Je nach Platzierung der Stationen und der benötigten Aktionsfläche für Schauübungen kann sich ein Platzbedarf von 20 m Länge bei einer Tiefe von 15 m ergeben. Das Info-Mobil ohne Zusatzstationen benötigt eine Fläche von 8 mal 8 m.


Wichtig ist, dass die Fläche von Löschfahrzeugen befahrbar ist, sowohl vom Untergrund als auch von der Durchfahrtshöhe her. Es lassen sich so bereits bei einem ersten Ortstermin mit den verantwortlichen Gastgebern der Platzbedarf, die Möglichkeiten auf der Aktionsfläche (Sicherheit) und die Besucherströme vorstellbar einplanen. Nach diesem ersten Gespräch kann eine kleine Gruppe von Feuerwehrangehörigen konkret entscheiden, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, damit der Aktionstag zu einem Erfolg wird.

Besonderheiten für die Aktionsfläche

Hier heißt es vorführen, was unsere Gäste anspricht, zum Beispiel Fettexplosionen, Löschdecke, Feuerlöscher, Löschen eines Pkw. Wichtig dabei ist – auch hier muss es einen „Verantwortlichen“ geben.

Und nie vergessen: WIR SIND DIE EXPERTEN!

Das heißt, eine fachlich einwandfreie Vorführung und Ausrüstung sind Bedingungen, die unbedingt erfüllt werden müssen. Um auch bei unerwarteten Fragen aus dem Publikum reagieren zu können, empfiehlt es sich, diese Stelle mit einem gut geschulten Kameraden, zum Beispiel einem Brandmeister, zu besetzen.

Der Verantwortliche wird für die geplanten Besonderheiten allerdings nicht alles fertig verladen im Info-Mobil vorfinden. Es ist also schon im Vorfeld darauf zu achten, dass diese Person sich um alle Dinge kümmert, die sie am Tag der Vorführung selbst benötigt. Eine Checkliste ist hilfreich.

  • Wer bringt was mit?

Der Moderator

Sein größter Vorteil: Aufgrund der leistungsfähigen Lautsprecheranlage redet ihm keiner dazwischen. Sicher ist die Moderation eine Geschmacksfrage. Nicht jeder fühlt sich dazu berufen, in fast schon marktschreierischer Art das Publikum an den Stand zu binden.

Die Erfahrung zeigt jedoch: Eine Rauchwolke aus dem verrauchten Raum mit dem entsprechenden Hinweis setzt die Menschen in Bewegung und macht neugierig.

Wichtig bei der Moderation ist auch, dass man versucht, mit den Leuten so normal wie möglich zu reden. Ein Interview oder ein Besuch mit Mikrofon im verrauchten Raum, bei der Notrufübung mit den Kindern oder bei der Feuerlöschervorführung bindet auch jene ein, die noch etwas abseitsstehen und sich vielleicht noch nicht trauen.

Gut ist es, über eventuelle „Regionalstars“ (Bürgermeister/Pfarrer/Schulleiter) Bescheid zu wissen und diese spontan mit einzubinden. So lässt sich gut ein Bezug zur Gastgeberveranstaltung herstellen:

  • Gemeindefest – Pfarrer
  • Schulfest – Schulleiter usw.

Auch Informationen über die Veranstaltung können so integriert werden.

Liebe Feuerwehrleute,

als Verleiher eines Info-Mobils geben wir Ihnen im Kapitel „Formulare/Listen für die Übergabe, Rückgabe und Bestellungen“ einige Kopiervorlagen an die Hand (zu finden im Downloadfenster am rechten Rand). Diese sind für Sie und uns als kleine Hilfe gedacht.

Dabei handelt es sich um Kopiervorlagen zu folgenden Themen:

  • Terminbestätigung
  • Ausleihnachweis
  • Rückgabebestätigung
  • Unfallmeldebogen
  • Mängelliste

Natürlich freuen wir uns genauso über Ihre Rückmeldung zu einer Veranstaltung.

Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe: Nur mit Ihrer Unterstützung kann der Info-Mobil-Einsatz für Sie und Ihre Kollegen auch weiterhin interessant bleiben. Durch Ihre Anregungen können zukünftig vielleicht Verschönerungen und Neuerungen berücksichtigt werden, damit jede Ihrer Veranstaltungen mit dem Info-Mobil erfolgreich und „peppig“ wird.

Die aktuellen Standorte der Info-Mobile erfahren Sie bei der Fachstelle BE/BA.