Senioren

Brandschutzaufklärung Generation 65+

Die Zahl der 65-Jährigen und Älteren ist seit 1991 von 12 Millionen auf 18 Millionen im Jahr 2019 deutlich gestiegen. Da jüngere Geburtsjahrgänge zugleich sinkende Personenzahlen aufweisen, stellen die über 65-Jährigen im Zeitverlauf auch einen immer größeren Anteil an der Gesamtbevölkerung. Er stieg von 15 % im Jahr 1991 auf 22 % im Jahr 2019 (Quelle: Statistisches Bundesamt).

Dieser demografische Wandel macht es nötig, sich neben der Brandschutzerziehung auch vermehrt der Brandschutzaufklärung für Senioren zu widmen. Dabei ist zu beachten, dass nicht nur der Zugang zu Senioren, sondern auch die Heterogenität dieser Zielgruppe die wichtige Arbeit der Brandschutzaufklärung erschwert. So gibt es fitte Senioren, Senioren mit Beeinträchtigungen, Senioren in Einrichtungen, Pflegebedürftige zu Hause oder im betreuten Wohnen. 
Jüngeren Brandschutzerzieherinnen und Brandschutzerziehern fällt es nicht immer leicht, sich in die Lebenswelt eines teilweise deutlich älteren Menschen zu versetzen. Wer anlässlich einer Veranstaltung einmal einen Alterssimulationsanzug getragen hat, kann vielleicht erahnen, welche Bewegungseinschränkungen im Alter möglich sind. Denn mit körperlichen Einschränkungen und nachlassenden Sinnesorganen hat fast jeder ältere Mensch zu kämpfen. Hinzu kommen Demenzleiden und psychische Erkrankungen. Nicht selten werden mehrere Arzneimittel eingenommen; der Fachmann spricht dann von Polypharmazie. Sie definiert die regelmäßige Einnahme von täglich mindestens fünf Arzneistoffen. Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten sind oft nicht bewusst, werden unterschätzt oder ignoriert. Dies kann zu verminderter Reaktionsfähigkeit oder einem Unwohlsein führen. 

Fachempfehlung

Hinweisen möchten wir Sie auf die neue Fachempfehlung „Brandschutzprävention für die Personengruppe 60+“ des Gemeinsamen Ausschusses Brandschutzerziehung und -aufklärung des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) und der Vereinigung zur Förderung des deutschen Brandschutzes (vfdb).
Nachstehend werden nur einige für die Brandschutzaufklärung relevante Themen angesprochen. Der VdF in NRW wird in Zusammenarbeit mit der Provinzial die Brandschutzaufklärung für Senioren weiter aufbereiten und auch an dieser Stelle vorstellen.

Gefahrenquellen

Der Mensch ist in seinem häuslichen Umfeld einer Vielzahl von latenten Gefahren ausgesetzt. Ein umsichtiges Verhalten ist bei verschiedenen Tätigkeiten gefordert. Dazu zählen beispielsweise das Kochen, die Bedienung von Elektrogeräten und der Umgang mit offenem Feuer.

Hilfsmittel

Es gibt Instrumente und Mittel, die insbesondere älteren Menschen eine Hilfe sein können. Dazu zählen organisatorische Hilfsmittel, wie Nachbarschaftshilfe oder die Notfalldose im Kühlschrank, bauliche Hilfsmittel, wie Bewegungsmelder, Handläufe und Barrierefreiheit, und technische Hilfsmittel, wie Rauchwarnmelder, Hausnotruf und Feuerlöscher.

Verhalten im Brandfall

Ein besonderes Augenmerk verdient in der Brandschutzaufklärung das richtige Verhalten im Brandfall. Hier unterscheiden wir zwischen dem Verhalten bei freiem Fluchtweg und jenem bei versperrtem Fluchtweg.

Absetzen eines Notrufes

Nicht nur für kleine Kinder, sondern auch für ältere Menschen sind die Bedeutung des Notrufes und verwandte Themen wichtig. Dies fängt bei der Kenntnis der Rufnummer an, geht über technische Möglichkeiten, wie beispielsweise den Hausnotruf, weiter und endet bei Inhalten des zu führenden Notrufgespräches. 

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